Der BMI

Der sogenannte Body-Mass Index ist Menschen, die auf die Maße ihres Körpers achten, ein Begriff. Insbesondere junge Menschen rennen einer angeblich gesunden Maßzahl hinterher – und verlieren dabei das Wichtigste: ihr gesundes Augenmaß für ihren Körper.

In Zeiten, in denen die multimediale Welt täglich mindestens eine Casting-Show sendet, die Zeitschriften-Cover Stil- und Körpermaß-Ikonen zeigen, nicht selten per Chirurgenstahl oder Computersoftware auf Idealmaße getrimmt, die Supermärkte immer mehr angeblich gesunde Nahrungsmittel feilbieten und entsprechend wohlklingende Werbung den Kunden beschallt, während er sich in der Vielfalt zurechtzufinden versucht, so dass er nicht mehr zwischen Hersteller und Anbieter, geschweige denn zwischen Profit des einen und des anderen unterscheiden und keinem mehr vertrauen kann, in Zeiten, in denen Lebensmittelskandale und damit hervorgerufene Krankheiten Angst schüren und Vertrauen zu Erzeugern und zur Natur an sich löschen, ist es schwer, sich selbst und seine individuelle Schönheit lieben zu lernen und diese mit gesunder Ernährung, Sport und einer guten Prise Selbstvertrauen zu pflegen. Versteht man diese letztgenannten als unter anderem zu vermittelnde „Pflichten“ (Werte) einer Gesellschaft an ihre Kinder, sieht man, woran es unserer zeit mangelt.

Kein Wunder, dass körperliche Ideale und Pseudo-Ideale aus Sicht insbesondere junger, leicht zu beeinflussender Menschen (Konsumenten), schwer auseinanderzuhalten sind. Wie hilfreich kann in solchen Zeiten ein Body-Mass-Index sein, der sich lediglich aus Körperhöhe und dazugehörigem Gewicht berechnet? Die Wahrheit über den BMI: Er ist für sich allein als Maßzahl zur Erreichung eines optimalen Gewichts unzureichend! Lässt er doch außer Acht, wie individuell gebaut jeder einzelne Mensch ist ebenso wie beispielsweise die Tatsache, dass Muskeln schwerer sind als Fett.

Es gilt auf der lebenslangen Suche nach dem idealen Körpermaß und dem Bestreben, dieses zu halten, also auch, das gesunde Augenmaß einzusetzen und vor allem, dieses – und das ist gesellschaftlich betrachtet wohl mehr als nötig – entsprechend zu entwickeln. Ein gesundes Augenmaß für sich selbst und für andere wohlgemerkt. Es spricht für eine Kultur, dass die menschlichen Geister, die sie leben, in gesunden Körpern wohnen. Es gegen einen Kult, sich krankhaft an vermeintlich erstrebenswerten Zahlen zu orientieren, um ein vermeintliches Schönheitsideal zu erreichen.

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